Danke herzlich für das gütige Schreiben aus Rom. Ich war am 20. d. M. in St. Paul, habe aber von der Convictsangelegenheit absichtlich nichts erwähnt. Danke sehr für Ihre Stellungnahme. Aktuell wird die Sache werden, wenn das Priesterseminar fertig ist und die finanzielle Lage der Diözese geklärt ist; das hängt auch zusammen mit der ganzen wirtschaftlichen Lage; ist hierin Klärung eingetreten, was wohl kaum mehr ein Jahr dauern kann, dann ist auch der Zeitpunkt gekommen für Verwirklichung des Projektes.

H.H. Prälat waren so gütig,

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die Gründe, die mir eine Resignation nahelegen, zu würdigen.

Nun habe ich leider gelegentlich meiner jetzigen Anwesenheit in Wien in Angelegenheit des Priesterseminarbaues die Wahrnehmung machen müssen, daß die Gerüchte, die meine Person in Zusammenhang mit der Besetzung des erzb. Stuhles von Wien bringen, trotzdem sich immer mehr verdichten und ich habe Grund anzunehmen, daß in Rom von ernstzunehmender Seite diesbezügliche Anregungen gemacht wurden.

Da würde ich Sie, Hochw. Herr Abt, dringend bitten, geeigneten Ortes Aufklärungen zu geben, falls sich Ge-

legenheit dazu biteten sollen.

Ich bin heute ein zermürbter Mann; abgesehen von meinem Gallen- u. Gedärmleiden ist meine Nervosität eine so gesteigerte, daß schon die Repräsentationspflichten die in Wien ja unverhältnismäßig größer sind als in Klagenfurt, mich meines Erachtens aufreiben würden, ganz abgesehen von den überaus schwierigen, großen Aufgaben in Wien, die ich nur allzu gut kenne.

Wien erfordert meines Erachtens eine jüngere, frische, unverbrauchte Kraft.

Was nutzt es, wenn ein Befehl ergehen würde, dass ich gehorchen müßte?

Ich mache Ihnen diese vertraulichen Mitteilungen und meine, daß Sie in Ihrer bewährten klugen Art schon einen Weg finden werden, mich zu unterstützen, ne sors in me cadat.

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Indem ich Ihnen, [nun] gute Fahrt, viel Erfolg u. glückliche Heimkehr aus Brasilien wünsche zeichne ich mit herzlichen Grüßen an den G.G. Primas u. Ihre Paters in Trier als