Michael Pfliegler

Michael Pfliegler (*26.01.1891 † 11.10.1972) wurde in Guttenbrunn (Bezirk Mistelbach) als Sohn eines Maurers geboren. Dank der Vermittlung von Weihbischof Godfried Marschall wurde er ins Knabenseminar in Hollabrunn aufgenommen, welches er im Jahr 1911 mit der Matura abschloss. Anschließend trat er ins Wiener Priesterseminar ein und studierte in Wien Theologie. Im Jahr 1915 wurde er zum Priester geweiht und wurde bis 1919 als Pfarrkooperator in Kirchberg am Wechsel eingesetzt.

Im Jahr 1919 wurde er auf Initiative von Karl Rudolf nach Wien versetzt, um dort den Christlich-deutschen Studentenbund als Generalsekretär zu betreuen. Auf sein Betreiben hin weitete sich der Aktionsradius des Studentenbundes auf die Jugendarbeit hin aus, was maßgeblich für die spätere Gründung von „Neuland“ im Jahr 1921 war. Die Veröffentlichung eines Artikels zur Arbeiterseelsorge im Klerus-Korrespondenzblatt führte dazu, dass er auf Vermittlung von Ignaz Seipel, damals Professor für Moraltheologie in Wien, ein Promotionsstudium begann, welches er 1922 abschloss.

Ab 1924 war Pfliegler Religionslehrer am Bundesgymnasium Wien-Döbling, eine Tätigkeit die er bis 1935 ausübte. Ab 1925 veröffentlichte er regelmäßig in der von ihm mitbegründeten Zeitschrift „Der Seelsorger“ zur Großstadtseelsorge, wobei er sich insbesondere den Ausgegrenzten, den Obdachlosen und der notleidenden Arbeiterschaft zuwandte.

Im Jahr 1935 habilitierte er sich an der Universität Wien mit einer Arbeit zum Religionsunterricht in den Fächern Pastoraltheologie und Katechetik, wobei die Arbeit von Theodor Innitzer, zu diesem Zeitpunkt schon Erzbischof von Wien, betreut worden war. Ab 1938 war er Supplent des Lehrstuhls für Moraltheologie in Wien. Im Jahr 1946 wurde er zum Ordinarius für Pastoraltheologie an der Katholischen Fakultät der Universität Wien berufen. Mehrfach amtierte er in Folge als Dekan der Fakultät (1948/49, 1953/54, 1959/60).

Im Jahr 1961 emerierte Pfliegler im Alter von 70 Jahren. Sein theologisches Wirken wurde durch Papst Johannes XXIII. gewürdigt, indem er als Experte in die liturgische Vorbereitungskommission des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) berufen wurde.

Vorname Michael
Nachname Pfliegler
Geburtsdatum 26.01.1891
Sterbedatum 11.10.1972
Geburtsort Guttenbrunn, Bezirk Mistelbach
Tätigkeit/Beruf Priester, Theologe, Hochschullehrer
Bildung Knabenseminar in Hollabrunn; Priesterseminar Wien; Theologiestudium an der Universität Wien; 1922 Promotion in Theologie; 1935 Habilitation in Pastoraltheologie und Katechetik
Positionen 1915-1919 Pfarrkooperator in Kirchberg am Wechsel; 1919 Generalsekretär des Christlich-deutschen Studentenbunds in Wien; 1924-1935 Religionslehrer am Bundesgymnasium Wien-Döbling; 1938 Supplent des Lehrstuhls für Moraltheologie in Wien; 1946 Ordinarius für Pastoraltheologie an der Katholischen Fakultät der Universität Wien; Mehrfach Dekan der Fakultät (1948/49, 1953/54, 1959/60); 1961 Emeritierung
Publikationen Regelmäßige Veröffentlichungen in der Zeitschrift „Der Seelsorger“; Schriften zur Großstadtseelsorge, Pastoraltheologie und Religionspädagogik
Bedeutende Ereignisse 1921 Mitbegründer der Jugendbewegung „Neuland“; 1935 Habilitation unter Betreuung von Theodor Innitzer; 1946 Berufung zum Ordinarius für Pastoraltheologie; 1962-1965 Experte bei der liturgischen Vorbereitungskommission des Zweiten Vatikanischen Konzils
Einflüsse Weihbischof Godfried Marschall (Förderer in frühen Jahren); Karl Rudolf (Einfluss auf akademische und seelsorgerische Laufbahn); Ignaz Seipel (Vermittlung der Promotionsstudien); Theodor Innitzer (Habilitationsbetreuer)
Auszeichnungen Ernennung zum Experten des Zweiten Vatikanischen Konzils durch Papst Johannes XXIII.